Im Herbst 2021 hatte der Grosse Rat das von der Regierung und Verwaltung geplante Umgestaltungsprojekt «Landhof für alle» abgelehnt, was nun praktisch einem völligen Neustart in der Weiterentwicklung des Landhof-Areals gleich kommt.
In der Folge bildete sich aus den verschiedenen Nutzerinnen- und Nutzer-Gruppen und Organisationen auf dem und rund um den Landhof ein «Runder Tisch Landhof», der sich seitdem regelmässig austauscht.
Der Runde Tisch hat nun am 11.01.2023 im Rathaus vor der Grossratssitzung seinen Bericht mit seinen Anliegen der Regierung in Person von Beat Jans, Vorsteher des Präsidialdepartements, und Esther Keller, Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements, offiziell übergeben.

Im «Runden Tisch Landhof» treffen sich seit Herbst 2021 regelmässig die wesentlichen Anspruchsgruppen und Organisationen, um sich auszutauschen und um Wege zu suchen, sich konstruktiv in die künftigen Zwischennutzungs- und Weiterentwicklungsprojekte der Regierung einzubringen.

Es sind diese (alphabetisch aufgelistet): Freespeed, Gemeinschaftsgarten Landhof, Gruppe «Landhof neu denken», Mobile Jugendarbeit Basel, ooink ooink Productions Kinder- und Jugendarbeit Oberes Kleinbasel, Pfadi Blauen, Quartiertreffpunkt Wettstein, Tagesheim Landhof, Verein Landhof.

Als ein Ergebnis des Runden Tischs entstanden ist ein Bericht zu Händen der Regierung, der die Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen der verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer und Organisationen aufzeigt und eine Synthese der wesentlichen Anliegen für die unmittelbare Zwischennutzung, die bereits stattfindet, und die Weiterentwicklung des Areals umfasst.

Der Verein Landhof ist aktives Mitglied des Runden Tisches und befürwortet ausdrücklich die erarbeitete Synthese und den konstruktiven Dialog, für den sich auch die Regierungsräte Esther Keller und Beat Jans bei der Übergabe des Berichts für den weiteren Prozess offen gezeigt haben.

Der Bericht des Runden Tisches hält die folgenden wesentlichen gemeinsamen Anliegen fest. Sie richten sich nicht nur an ein zu planendes "neues Projekt", dessen Umsetzungsbeginn frühestens in einigen Jahren zu erwarten sein dürfte. Es sind Anliegen, die schon jetzt, für den Zeitraum der bereits bestehenden "Zwischennutzung" mehr und mehr dringlich geworden sind. Es sind dies:

  • ein Raum, der dem Quartier und den Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen zur Verfügung steht, vielfältig nutzbar ist und einfach gemietet werden kann,
  • eine niederschwellige gastronomische Infrastruktur, die eine bessere Aufenthaltsqualität als bisher für alle Bevölkerungsgruppen garantiert,
  • ein Gremium auf dem Landhof, analog zum Runden Tisch, das alle Nutzerinnen und Nutzer des Landhofs vernetzt, das als Ansprechpartner für Verwaltung und Öffentlichkeit wirkt und das mit Kompetenzen ausgestattet wird, die Aktivitäten auf dem Landhof zu koordinieren (Arealmanagement).

Klar ist, dass das bestehende Spielfeld und der Naturspielplatz erhalten bleiben sollen und dass die Tribüne - die Voten der Grossrätinnen und Grossräte waren bei der Ablehnung des Umgestaltungsprojekts «Landhof für alle» eindeutig - nicht abgerissen, sondern in das neue Projekt mit einbezogen werden soll.

Der Bericht zeigt für den Verein Landhof deutlich auf, dass die Belebung und Weiterentwicklung des Landhof in erster Linie als Quartierentwicklung betrachtet werden muss und nicht als raumplanerisches Umgestaltungsprojekt, wie es bisweilen in der Vergangenheit bis zur Zurückweisung des Projekts «Landhof für alle» aufgefasst und verfolgt wurde.
Der Landhof soll zu einem Quartierzentrum werden. Und im Zentrum der Entwicklung stehen die Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner, vor allem Spiel, Sport, ein schützenswerter Frei- und Entwicklungsraum für Kinder, damit sie sich sicher und geschützt in einer nachhaltigen und ökologischen Stadtnatur bewegen können.

Der Verein Landhof erwartet und ist zuversichtlich, dass der Runde Tisch oder ein analoges Gremium, dass sich aus ihm heraus bildet, künftig von der Verwaltung als konstruktiver Ansprechpartner betrachtet, in den Entwicklungsprozess eingebunden wird und eine aktiv mitwirkende Rolle bei den weiteren Schritten zur Weiterentwicklung des Landhof einnehmen kann.

Insofern blickt der Verein Landhof nach vielen Jahren des Kampfes für den Erhalt des Areals wieder zuversichtlich in die Zukunft und bedankt sich auf diesem Wege nochmals bei der Gruppe «Landhof neu denken» für die wertvolle Arbeit im und am Runden Tisch. «Landhof neu denken» beruft die Sitzungen des Runden Tisches ein, moderiert sie und war bei der Entstehung des nun übergebenen Berichts und seiner Redaktion federführend.

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