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Geschichte des Landhof

Wir planen, hier die spannende Geschichte des Landhof-Areals nach und nach in seinen vielen Facetten, aber ohne Gewähr auf Vollständigkeit, nachzuzeichnen. Es wird ein work in progress werden.
Zur Einstimmung und übergangsweise zunächst etwas mit Schwerpunkt auf die Rolle des FC Basel:

Vom Sommerhaus zum Sportareal
Der Landhof damals – FCB-Nostalgie

Der Stadtschreiber und Oberstzunftmeister Andreas Merian-Iselin (1742 –1811) pflegte in der wärmeren Jahreszeit seine Stadtwohnung zu verlassen und in sein „Sommerhaus mit schönem Gut“ zu ziehen. Dieses wurde 1789 erstmals in einem Situationsplan mit dem Namen „Landhof“ erwähnt. Merian wurde in späteren Jahren zum zweiten Bürgermeister und sogar zum Landammann der Schweiz gewählt.

Die Nachkommen Merians verkauften 1892 den Landhof an das Ehepaar Tschaggeny, welches aber ebenfalls einige Parzellen veräusserte. Dies bedeutete das Ende des Landsitzes Landhof.

Mit der Gründung des FC Basel am 15. November 1893 begann die Ära des „Sportplatzes Landhof“. Aber bereits 1894 verkaufte Frau Tschaggeny nach dem Tod ihres Mannes ein grosses Stück an die Badische Bahn und der FCB siedelte auf die Schützenmatte über. Am Ende des 19. Jahrhunderts kamen Radrennen auf und es entstand 1895 die „Basler Rennbahn zum Landhof“. Danach errichteten die Eigentümer Frau Tschaggeny und ihr zweiter Gatte Friedrich Ehrler eine Tribüne mit Wirtschaftslokalitäten. Dank dieser konnte für die Rennen eine Eintrittsgebühr verlangt werden. Dadurch interessierte sich der FCB 1897 wieder für den Landhof und schloss mit dem Verein Basler Rennbahn (VBR) einen Vertrag für die Nutzung des Platzes im Innern des „Velodroms“ ab. Doch 1901 löste sich der VBR auf und an Stelle der Rennbahn wurde eine Kegelbahn aus Zement gebaut. Der FCB stand erneut vor einem Platzproblem. Erst im November 1902 kehrte er nach langwierigen Verhandlungen auf den Landhof zurück, der von diesem Zeitpunkt an bis in die 1960er-Jahre die Heimat des FCB blieb.

Frau Ehrler wurde nach dem Tod ihres Mannes wieder Alleinbesitzerin des Landhofs und verpachtete dem FCB den Platz. Der Club liess 1908 für das Länderspiel Schweiz-Deutschland eine Holztribüne errichten, welche 1920 durch zwei Seitenflügel erweitert wurde. Nach und nach wurden auch Duschanlagen, Aborte und 1925 ein Restaurant eingerichtet. Im November 1931 wurde ein Teil der Tribüne durch einen Brand zerstört. Der Club errichtete darauf einen Anbau mit 200 Sitzplätzen und einem Materialraum.

Der Landhof sah in jenen Jahren aber nicht nur die Höhen und Tiefen des FC Basel, sondern auch viele denkwürdige Länderspiele, Cupsiege, Meisterschaften und wurde für die Sportler wie auch für das Publikum zum „Herzstück des Vereins“. Er gilt noch heute als „Kleinbasler Kultstätte“, geprägt durch zahlreiche schöne Erinnerungen.

Im Sommer 1939 ging der Landhof in den Besitz des Staates über. Er wurde für über 13'000 Zuschauer neu gestaltet, mit der heutigen Tribüne und den Clubräumlichkeiten. 1951 fand die feierliche Eröffnung statt. Aber bereits 1954 entstand im Hinblick auf die Fussball-WM in der Schweiz im St. Jakob das neue Stadion. Zunächst gab es Spiele sowohl auf dem Landhof als auch auf dem „Joggeli“, bis in den 1960er Jahren die grosse Erfolgsgeschichte des FCB mit Trainer Helmut Benthaus begann. Am 16. September 1967 verabschiedete sich der FCB mit einem Sieg gegen die Zürcher Young Fellows vom „Ländi“. Immerhin sollte der Landhof als Trainingsfeld oder Juniorenplatz beibehalten werden. Überdies war im Innern der Tribüne noch eine Zeit lang das Sekretariat des FC Basel beheimatet und wurde vom Vorstand häufig als Sitzungszimmer benutzt, bis der Club schliesslich alle seine Aktivitäten vom Landhof nach St. Jakob verlegte.

Der obige Text erschien 2007 in der Broschüre «Der Landhof - schützenswert für die nächste Generation» des Verein zur Erhaltung des Landhofareals, dem Vorgänger des heutigen Verein Landhof.

Broschüre: Der Landhof - schützenswert für die nächste Generation

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